Viele Argumente für Neubau Turnhalle Emst

Emst. "Neubau ist besser!" Dieser Spruch war auf einem großen Plakat zu lesen, das Schüler vor dem Eingang der Aula der Realschule Emst aufgehängt hatten. Drinnen ging es ähnlich punktgenau zur Sache. Am Mittwochabend trafen sich Vertreter von Stadt und Sport mit der "Initiative Turnhalle Emst", um Vor- und Nachteile eines Hallenneubaus an der Karl-Ernst-Osthaus-Straße zu diskutieren.

Auch einige Emster Bürger hatten sich auf den Weg gemacht, um sich ein Bild von den Planungen und Ideen der "Initiative Turnhalle Emst" zu machen. Den Anwesenden wurde dabei klar , dass die Initiative ein kompaktes und in weiten Teilen überzeugendes Konzept vorzuweisen hat.

Ein Computer projezierte zunächst die kümmerliche Wahrheit an die Wand. Unzumutbare sanitäre Anlagen und ein spärliches Platzangebot für die hohe Schülerzahl boten sich dem Auge des Betrachters. "Der Unterricht wird zur Tortur für Lehrer und Schüler", bemängelte Sportlehrer Jürgen Jacobi, der außerdem noch auf schlechte Temperaturbedingungen und eine hinderliche Akustik hinwies. Kurz: Die Emster Turnhalle ist für Schüler und Sportler in ihrem aktuellen Zustand nicht mehr zumutbar.

Die Politiker aber blieben weiterhin skeptisch. Nachdem Diskussionsleiterin Gudrun Kettler das Wort an den Hallenarchitekten Hans-Peter Fröde übergab, wurde selbst bei den letzten Zweiflern Interesse geweckt. "Die extrem niedrigen Betriebskosten und eine hohe Kostensicherheit sind Hauptvorteile der neuen Halle", so Fröde. Tatsächlich kann die Stadt im Falle eines Neubaus etwa 65 000 Kilowattstunden Energie sparen. Die neue Halle wäre mit modernster Solartechnik und einem Energiesteuerungssystem ausgestattet, so dass die anfallenden Fernwärmekosten drastisch gesenkt werden könnten. Neben der hervorragenden Akustik sei die Zwei-Feldhalle zudem behindertengerecht.

Architekt Fröde hat diesen Hallentyp bereits dreimal errichtet. Die in Sachsen und Brandenburg gebauten Hallen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Auch in Sachen Finanzierung konnte Fröde Lösungsvorschläge anbieten. Die Stadt stellt für die Jahre 2006 und 2007 1,5 Millionen Euro bereit. Der Bau der neuen Wettkampfstätte würde zwei Millionen Euro kosten. Der Kreditbedarf läge somit bei 500 000 Euro, die laut Fröde durch ein Investitionsprogramm der Bundesbank bezogen werden könnten. Dies gelte es sorgfältigst zu prüfen.

Die gute Vorarbeit der "Initiative Turnhalle Emst" hat die Politik überzeugt, ihr Konzept nun zu prüfen.

Westfalenpost, 14.05.2004